Mit TikTok Chemie lernen: Wie das geht zeigt das Fritz-Erler-Gymnasium in Pforzheim
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Pforzheim/ Bad Homburg v. d. H., 24. Juli 2024
Mit TikTok Chemie lernen: Wie das geht zeigt das Fritz-Erler-Gymnasium in Pforzheim
Als erstes Gymnasium in Pforzheim wendet die FES das innovative Lernformat DigitalSchoolStory an, zwei das aus konsumierenden Heranwachsenden aktive Gestalter macht. Die Ergebnisse wurden heute vor drei der Schulgemeinschaft in der Aula präsentiert.
Allein der Name TikTok stößt bei vielen Eltern schon auf Unbehagen, sorgt das Soziale Netzwerk mit nicht zu unterschätzenden Suchtpotential doch zusehends dafür, dass der Nachwuchs hinter dem Handy anstatt den Schulbüchern verschwindet und die Vorbereitung für die nächste Klassenarbeit auf der Strecke bleibt. Umso überraschender das Experiment, zu dem sich Herr Hoffmann, Schulleiter der Fritz-Erler-Schule gemeinsam mit Katharina Becker, Lehrerin für naturwissenschaftliche Fächer, wie Chemie, bewusst entschlossen, dieses Schuljahr TikTok zur Wissensvermittlung im Rahmen des Lernformats von DigitalSchoolStory (DSS) in einer 10. Klasse im Unterricht einzusetzen. “Klar, das müssen wir unbedingt gemeinsam ausprobieren!”, so die Reaktion von Herrn Hoffmann auf die Frage, ob Frau Becker das Lernformat testen könne.
DSS ist ein gemeinnütziges Bildungs-Start-up, entwickelt und gegründet von Nina Mülhens und Siegfried Baldauf, die beide zugleich Unternehmer und Eltern sind. DSS hat zum Ziel, die Begeisterung junger Menschen für soziale Medien in eine kraftvolle Lernressource zu wandeln. Die Schüler:innen werden zu aktiven Gestaltern und erstellen kreative Kurzvideos aus regulären Lerninhalten. Dabei erwerben sie mithilfe der wissenschaftlich evaluierten Lernmethode DigitalSchoolStory soziale, persönliche, digitale und methodische Kompetenzen und bauen in der Schule Lern-Communities auf. Dabei bietet es Lehrer:innen ein erprobtes Lernformat, das es den Schüler:innen in kleinen Teams ermöglicht, kollaborativ und partizipativ in kleinen agilen Teams Wissensinhalte gemeinsam zu recherchieren und zu erarbeiten, z.B. dass es Frösche gibt, die einfrieren und wieder auftauen können, ohne bei Schaden zu nehmen. Nach neun Wochen mit je zwei Schulstunden wird das gewonnene Wissen in einem 60- bis maximal 90-sekündigen Video komprimiert, iterativ fertiggestellt und zum Abschluss des Schuljahrs vor der Schulgemeinschaft präsentiert. Dass „dies eine echte Herausforderung, aber erlernbar ist, nebenbei viel Spaß machen und als Team zusammenschweißen kann“, so Katharina Becker, wird den Schüler:innen während der Feedbacksessions mit namhaften Paten, Content Creator:innen, bekannt aus TikTok und Co. bewusst, die sich “live” in ihr Klassenzimmer schalten.
„Digitale Medien sind aus der Lebenswelt junger Menschen nicht mehr wegzudenken. Neben Spaß, Chancen und Herausforderungen haben diese Formate Einfluss auf sie als Konsumenten“, so Nina Mülhens. „Wenn sich Jugendliche heute für ein Praktikum oder den ersten Job bewerben, verlangen viele Unternehmen bereits ein einminütiges Bewerbungsvideo. Wer dann schon weiß, wie man dreht, schneidet, vor der Kamera spricht oder eine Position einnimmt und das kurz und prägnant auf den Punkt bringen kann, ist klar im Vorteil.“
Michael Fürtsch, stellvertretender Elternbeiratsvorsitzender und Vater an der FES, ist davon überzeugt, dass das Lernformat in Pforzheim enormes Potenzial für die Schulen birgt. „Anstatt über Schule zu schimpfen, können wir als Eltern, Lehrer:innen und Unternehmer:innen gemeinsam mit wenig viel verändern.“ So war es leicht den Geschäftsführer der HELLMUT RUCK GmbH in Neuenbürg, Simeon Ruck, für das Sponsoring des Lernformats zu gewinnen: „Wer mit Innovationen morgen punkten will, muss heute in die Gestalter:innen und Kreativen der Zukunft investieren, und das sind definitiv unsere Kinder”, so Simeon Ruck. Beide sind sich daher sicher noch mehr Unternehmer:innen in Pforzheim für die Unterstützung des Lernformats gewinnen zu können, damit alle Schüler:innen in Pforzheim die Chance bekommen, ihre Talente mit DSS aktiv zu entdecken und sichtbar zu machen.
Fritz-Erler-Gymnasium
Die FRITZ-ERLER-SCHULE PFORZHEIM verfolgt mit ihrer schulischen Arbeit das Ziel, die Persönlichkeit, sowie die fachliche und soziale Kompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler zu fördern,
damit sie eigenverantwortlich handeln und Verantwortung für andere übernehmen können.
PRESSEKONTAKT ELTERNBEIRAT
FRITZ-ERLER-GYMNASIUM
Michael Fürtsch
michaelfuertsch@me.com
www.fes-pforzheim.de/
DigitalSchoolStory
Das Unternehmen DigitalSchoolStory gUG ging 2020 aus einem Hackathon hervor. Als eines von 15 Siegerteams überführten die Gründer ihre Idee schnell in ein gemeinnütziges Unternehmen. Der Ansatz von DigitalSchoolStory sieht vor, dass Schüler:innen in den Klassen 5 bis 13 Lerninhalte aus dem Unterricht in moderne, kreative Videos übersetzen. So werden sie von Konsument:innen zu aktiven Gestalter:innen – in der Schule, im Netz und in der Gesellschaft. Sie erschließen sich die Inhalte einerseits auf einem modernen Weg aus ihrer Lebenswelt, andererseits erhalten sie einen neuen Zugang zu sozialen Medien. Junge Menschen lernen und üben mittels dieser wissenschaftlich evaluierten Methode die 4K+ Kompetenzen (Kommunikation, Kreativität, Kritisches Denken, Kollaboration und Medienkompetenz). Zugleich lernen sie ihre Selbstwirksamkeit kennen und Projekte ko-kreativ und eigenverantwortlich zu organisieren, durchzuführen und zu präsentieren. Über allem steht jedoch der Spaß am Lernen und die Vorbereitung auf künftige Herausforderungen im Berufsleben. Die Lernmethode wird darüber hinaus auch an Berufsschulen, Universitäten und im Unternehmenskontext eingesetzt. Den durch diese Methode erzielten Kompetenzerwerb hat das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) wissenschaftlich bestätigt. DigitalSchoolStory ist Preisträger des startsocial-Wettbewerbs 2023/24 auf Bundesebene im Bundeskanzleramt. Bundeskanzler Olaf Scholz ist Schirmherr dieses Wettbewerbs. Diese weitere Auszeichnung bestätigt unser Engagement im Bereich Bildung im besonderen Maß.
Pressekontakt DigitalSchoolStory
Dr. Olaf Kaltenborn
presse@digitalschoolstory.de